Sportruderboote


Bei den Booten werden verschieden Bootsgattungen unterschieden. Der wesentlichste Unterschied besteht zwischen Wettkampf, Breitensport und Tourenbooten. 

Wettkampfboote unterliegen den Wettkampfbestimmungen der FISA und des DRV. Sie sind meist sehr leicht und schmal. Während ein Einer über 10 m lang und ca. 0,4 m breit ist und ein Gewicht um die 10 kg hat, kann es ein Achter auf  18 m Länge und eine Breite von 0,7 m bringen. Ein Wettkampf Einer kostet heute etwa 6.000 Euro, ein Achter kann es auf stolze 30.000 Euro bringen. Dabei verstehen sich die Preise ohne Zubehör.

Innenansicht eines Gig RuderbootesBreitensportboote sind meist komfortabler und breiter als Wettkampfboote. Man bezeichnet Sie auch als GIG-Boote. Sie haben eine offene Bauweise, das heisst, der gesamte Innausbau ist sichtbar (siehe Foto). Sie verzeihen Ruderfehler sehr gut und eignen sich ausgezeichnet für die Ausbildung und Freizeitruderer.

Tourenboote unterscheiden sich von Breitensportbooten  durch Ihr größeres Volumen. Sie lassen die Mitnahme von Gepäck zu und können gegen Wellenschlag, Spritz- und Regenwasser abgedeckt werden.

Alle Boote werden für  Einer-, Zweier-, Vierer-, und Achtermannschaften als Riemen- (nicht beim Einer) oder Skullboote (siehe unten) gebaut. Sonderformen sind der Dreier und der Fünfer sowie die Barke. Die meisten Bootsgattung stehen mit und ohne Steuerplatz zur Verfügung. Bei ungesteuerten Booten übernimmt meist der Schlagmann  (der Mann oder die Frau die im Heck des Bootes rudert) das Steuern. Eine am Fuß befestigte Vorrichtung bewegt über Seile das Steuer im Heck.

Allen Bootsgattungen gemeinsam sind der Rollsitz, das Stemmbrett, das Tritt- bzw. Einstiegsbrett sowie die Ausleger mit den Dollen . Das Stemmbrett ist eine Halterung für die Füsse und wir oft mit fest montierten Schuhen ausgestattet. 

Ruderboot aus der Vogelperspektive
Ruderboot in Vogelperspektive


Schnitt durch ein Ruderboot
Schnitt durch ein Ruderboot

Das Tritt- bzw. Einstiegsbrett befindet sich unter dem Rollsitz und wird beim Aus- und Einsteigen verwendet. Die Ausleger mit den Dollen,sind Verankerungen ausserhalb des Bootes, an denen die Ruder befestigt sind.

Skull eines Ruderbootes

Mit Skull bzw. Riemen werden die Ruder bezeichnet. Von Skull spricht man, wenn der Sportler in beiden Händen ein Ruder hält. Ein Skull ist ca. 3 m lang. Wenn die Rede vom Riemenrudern ist, wird eine Bootsgattung gemeint, bei der Ruderer ein Ruder mit beiden Händen fest hält. Die Länge eines Riemen beträgt ca. 4 m. Moderne Skulls und Riemen werden heute überwiegend aus Kohlefaser gefertigt.

Die meisten Boote werden heute aus Kunststoff gebaut. Dabei wird eine Aussenhaut über den Kiel und die Spannten (Querverstrebungen im Boot) aufgebracht. Der Kunststoff selbst wird in mehreren Schichten (Sandwich) mit Honigwabenstruktur hergestellt. Das verleiht den Boote eine hohe Stabilität und reduziert das Gewicht