Was ist vor dem Rudern alles zu beachten?
Rudern beginnt mit der Einteilung der
Mannschaft. Der Bootsführer oder der Steuermann weisen der Mannschaft
die Bootsplätze zu und melden die Fahrt, durch Eintragung im Fahrtenbuch,
an. Das dient zum einen der persönlichen Sicherheit (vermisst Meldung),
zum anderen wird damit die Statistik der Vereine gepflegt. Nicht zuletzt
ist das Fahrtenbuch ein Amtliches Dokument und gesetzlich vorgeschrieben.
Als nächstes muss die Ausfahrt vorbereitet
werden. Skulls oder Riemen und ggf das Steuer müssen auf den Bootssteg
gebracht werden, das Boot muss auf seine Fahrtauglichkeit geprüft
und die Dollen geöffnet werden. Beim Tragen der Skulls und Riemen
zum Steg sollten die Blätter nach vorn gerichtet sein, damit man sie
im Blick hat. Das Boot wird meist parallel zum Steg ins Wasser gesetzt.
Gig Boote können, wenn vorhanden über eine Gleitrolle ins Wasser
gelassen werden.
Einlegen der Skulls oder Riemen:
Zuerst werden die landseitigen Skulls
oder Riemen zur Stabilisierung des Bootes eingelegt. Die Skull oder die
Riemen werden am Blatthals in die Dolle (diese muss zum Heck gerichtet
sein) eingesetzt und bis zum Klemmring eingeschoben. Dabei ist auf Steuerbord-
(grün) und Backbordseite (rot) zu achten. Steuerbord ist in Fahrtrichtung
rechts und Backbord links. Die Dollen werden zugeschraubt. Dann werden
die wasserseitigen Skull/Riemen eingelegt. Sie werden (wegen der Stabilität
des Bootes) bis zum Einsteigen quer über die Bootswände gelegt
.
Der wasserseitige Fuß ist beim Einsteigen
nur auf das Trittbrett zu stellen, der Rollsitz befindet sich dabei hinter
der Ferse. Die wasserseitige Hand greift beide Skulls (bzw. den Riemen)
so, daß sich nur die Griffenden berühren. Zwischen die Griffe
der beiden Skulls wird der Zeigefinger der Greifhand geklemmt. Mit dem
landseitigen Fuß kann man sich vom Steg abstoßen, währenddessen
greift die landseitige Hand den Ausleger oder das Waschbord.
Einstellen des Stemmbrettes
Dies erfolgt auf dem Wasser. Dabei werden
die Innenhebel der Skulls oder der Riemen zwischen Bauch und Oberschenkel
fixiert (Blätter dabei flach gestellt), während die Füße
locker auf dem Ausleger liegen. So sind beide Hände frei zum Verstellen
des Stemmbretts. Dieses sollte so eingestellt werden, daß in der
Ruderauslage die Oberschenkel senkrecht zum Boot stehen und im Endzug die
Hände bequem zum Oberkörper gezogen werden können. Keineswegs
dürfen die Hände am Oberkörper vorbei gezogen werden. (Gefahr
des Kenterns!)
Das Skullen (grob skizziert)
Ein flüssiger und harmonischer Bewegungsablauf
ist wichtig. Jede ruckartige Körper- und Extremitätenbewegung
beeinflusst den Vortrieb des Boots negativ. Aus einer weiten Auslage
(Unterschenkel senkrecht, Oberkörpervorlage fast parallel zu den Oberschenkeln)
beginnt ohne Verzögerung das Wasserfassen mit gestreckten Armen. (1)
Nach schnellem, senkrechtem und bugwärts,
spritzerlosem Einsetzen der Blätter (2) wird der Hüftwinkel
geöffnet und mit leichtem Einsatz der Schultern beim Beginn des Beinstoßes
sofort Druck aufgenommen. (3). Die kontinuierliche Beschleunigung des Innenhebels
bei gleichmäßigem Gegendruck am Stemmbrett erfolgt durch die
zügige Streckung der Hüfte und der Beine, dabei werden der Oberkörper
und die Schultern allmählich zurückgenommen. (4 u. 5).
Die Arme werden erst dann aktiv gebeugt, wenn die Hände durch das
Strecken des Hüftgelenks und der Beine in die Höhe der Knie gelangt
sind. (4)
Die Blätter kommen senkrecht, möglichst
ohne Spritzer, aus dem Wasser. Beim Ausheben der Blätter drücken
die Hände, die Innenhebel leicht herunter und kippen im Handgelenk
ab. Die Blätter werden flachgedreht (6) und bleiben während
des Vorrollens in dieser Stellung. Unmittelbar nach dem Ausheben (Ruderblatt
verlässt senkrecht das Wasser), werden die Hände zügig bis
zu den Knien geführt. (7) Nach dem Aufrichten des Oberkörpers
setzt das Rollen ein. (8) Die Geschwindigkeit des Rollens ist gleichmäßig,
wobei die gestreckten Arme und der Oberkörper in die Vorlage gebracht
werden. (9)
Handführung beim Durchzug und Vorrollen:
Die linke Hand befindet sich über der rechten, und die rechte Hand
befindet sich näher am Körper als die linke.

Bootspflege
Nach dem Rudern wir grober Schmutz mit
Leitungswasser abgespritzt. Danach wird mit einem feuchten, sauberen Lappen
das Boot gereinigt. Dollen und Rollbahnschienen werden mit Papier gereinigt.
Dollen werden geschlossen. Zum Schluss werden Boot und Skulls/Riemen wieder
an ihren Platz in der Bootshalle gebracht!
Die Fahrt wird im Fahrtenbuch als beendet
ausgetragen.
|