Die Frühgeschichte des Rudersports in Ägypten
Rudern ist praktisch so alt wie die Menschheit. Funde aus vielen Kulturbereichen belegen, dass das Rudern zu den Urbetätigungen, wie Pflügen und Jagen gehörte. Der älteste bisher bekannte Fund ist ein Ruder, das aus dem Moorboden bei Duvensee in Holstein stammt. Aus der Urzeit sind alle denkbaren Bauweisen von Einbäumen, über Schilfboote bis zu Fellbooten bekannt.
Im alten Ägypten war die Fortbewegung auf dem Wasser, in einem Boot mit Hilfe eines Ruders, in erster Linie eine Lebensnotwendigkeit. Erdacht und erfunden wurde Rudern für den Handel und den Nahrungserwerb. Neben dem Transport von Handelsgütern, der von berufsmäßig tätigen Ruderern ausgeübt wurde, gab es aber auch das sportliche Vergnügen an der Ruderbewegung und Bootsbeherrschung, welches ausschließlich eine Freizeitbeschäftigung war.
Rudern in Ägypten war geprägt durch den Nil. Er teilt das Land. Seine fruchtbaren Böden, entlang der Ufer lieferten die Nahrung. Besonders während der jährlichen Nil-Schwemme (Überflutung des Uferstreifens durch das Nilhochwasser), war es lebensnotwendig, sich auf dem Wasser fortbewegen zu können.
Natürlich war Rudern auch Teil kultischer Handlung, wie zum Beispiel die Bootsfahrten zu den großen Tempeln und Pyramiden. Auf zahlreichen Reliefs und Grabbeigaben, finden sich entsprechende Hinweise. Aus den Darstellungen lässt sich die jeweilige Nutzung der Boote erkennen. Die ältesten, bekannten Darstellungen reichen bis in das Reich der I. Dynastie um 5.000 v. Chr. zurück. Wenig bekannt ist, dass Ruderwettkämpfe sich bereits um 1500 v. Chr. in Ägypten nachweisen lassen.